Ausstattung der Herz Jesu Kirche

Die Ausgestaltung der heutigen Herz Jesu Kirche ist fast durchwegs nach dem 2. Weltkrieg geschehen (beim Wiederaufbau nach dem Bombentreffer und danach).

Außen an der Vorderfront der Kirche wurde 1955 ein Sgraffito angebracht. Es zeigt die heilige Familie (Jesus, Maria und Josef), allerdings Christus als den Auferstandenen. Am rechten Glockenturm hängen zwei Stahlglocken aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg (die 1935 geweihten Glocken wurden im Krieg bis auf die kleine Wandlungsglocke eingeschmolzen). Das Mauergewölbe im der Kirche wurde nicht mehr ausgestaltet, stattdessen schuf man 1953 die heutige Holzdecke.


Hochaltar: Der Unterbau des Hochaltars stammt noch von der alten Kirche: aus rotem Admonter Marmor. Die Umfassung des Tabernakels bildet ein Naturstein aus Neunkirchen.

Der 1959 von Hans Gerstmayr aus Mauthausen verfertigte Tabernakelzeigt Symbole der Eucharistie (Ähren und Trauben) und das aus Liebe brennende Herz des Erlösers. Das große Kreuz

wurde 1958 aufgestellt. Der Künstler, Walter Bacher, war schon schwer krank und legte Christus seinen Leidenszug ins Gesicht.

 

 

Marienaltar:

Die Marienstatue überlebte den Bombentreffer. Am Altar selbst ist eine in Kupfer getrieben Darstellung von Szenen aus dem Leben Mariens zu sehen, wohl die sieben Freuden ariens: Verkündigung (am Tabernakel): der Engel Gabriel kommt zu Maria, Heimsuchung: Maria besucht Elisabeth, Geburt Jesu, Huldigung der drei Könige, Darstellung Jesu im Tempel, Aufnahme Mariens in den Himmel, Krönung Mariens. Hinter diesen Kupfertüren verbirgt sich eine Darstellung der Grablegung Jesu.

Die 1959 verfertigten Holzreliefs zeigen: rechts den Erzengel Raphael, wie er gerade zwei Buben in Gefahr beschützt (damals hieß unser Jugendheim noch Raphaelsheim), links den Erzengel Michael, unter dessen Schutz Don Bosco gerade betet. Der dritte Erzengel, Gabriel, ist ja schon am Tabernakel zu sehen.

 

Herz Jesu Statue: Darunter die Inschrift: „GOTT IST DIE LIEBE". Diese Statue von Karl Platzer stand früher über dem Hauptportal der Kirche. 1957 bekam sie ihren jetzigen Standort, genau dort, wo am 20. März 1945 die Bombe einschlug.

Wandlungsglocke: Nach einer abenteuerlichen Geschichte fand sie im Frühjahr 2002 hier ihren Platz.

2. Grundstein: MENSCHENHASS ZERSTÖRT – GOTTESLIEB BAUT AUF 1952

Kreuzweg: Die 14 Mosaik-Kreuzwegstationen stammen von Lucia Jirgal und wurden 1954 vollendet.

Apostelkreuze: 12 Apostelkreuze aus Marmor an den Seitenwänden der Kirche

Josefsaltar: die Josefsstatue kommt 1956 aus Benediktbeuern in unsere Kirche. Die Engelreliefs zeigen zweiSchutzengel, ein Schutzengel behütet einen Vater mit einem Buben, der andere eine Mutter mit zwei Kindern. Die Kanzel wurde 1961 errichtet.

 

Taufstein: 1960 wurde dieses wohl schönste Stück der Kirche aufgestellt. Es wurde von Franz Forster aus rotem Marmor gefertigt. Die Köpfe und Krallen am Sockel versinnbildlichen Dämonen, durch Christus und die Taufe erhebt sich der Mensch darüber.

Kirchenfenster: 1963 bis 1965 wurden die von Lucia Jirgal künstlerisch gestalteten Kirchenfenster angebracht..

Hochaltar: die Hochaltarfenster zeigen das Lamm und die 24 Ältesten (Offenb). Die Strahlen, die vom Lamm ausgehen dringen zu den Ältesten und in die ganze Welt.

 

Das dreiteilige Ostfenster (bei der Herz Jesu Statue) zeigt in der Mitte die Dreifaltigkeit, links die vier großen Propheten des Alten Testamentes: Jesaja, Ezechiel, Jeremia und Daniel, darunter die Schutzmantelmadonna.

Rechts sieht man zwischen Menschen im Himmel und Menschen, die aus der Unterwelt flehen, Johannes den Täufer und Theresia von Avila.

An der Westseite zeigen die Fenster beim Taufbecken die Aussendung der 12 Apostel (links) und die Taufe des Kornelius (rechts; Apg 10).

Die Fenster über der Tauf-Apsis zeigen die vier letzten Dinge: Tod, Gericht, Hölle und Himmel.

Tod

Gericht 

 Hölle

 Himmel

Die vier Fenster im westlichen Seitenschiffzeigen (von hinten nach vorne):

Die Verkündigung der Geburt Jesu,

der 12-jährige Jesus im Tempel,

die Auferweckung des Lazarus,

das letzte Abendmahl.

 

Die vier Fenster im östlichen Seitenschiff zeigen (von hinten nach vorne):

Jesus und die Ehebrecherin,

die Vertreibung der Geldwechsler aus dem Tempel,

Jesus am Ölberg,

Jesus an der Geißelsäule.

 

Insgesamt sollen die Fenster etwas von der Güte des Herzens Jesu, bzw. einen Teil der Herz Jesu Litanei darstellen.

Amstetten, 3. 10. 2002 P. Mag. Hermann Sandberger