OSTERBRIEF UNSERES PFARRERS P. HANS SCHWARZL
Liebe Pfarrgemeinde, liebe Schwestern und Brüder!
Mir ist es ein Anliegen, euch noch einen herzlichen Gruß zu senden und mit euch einige Gedanken zu teilen. Wohl kaum vorher war unser Pfarrhaus so leer, wie in den letzten Wochen.
Gerade in der Zeit vor Ostern gab es bei uns ein bewegtes Leben, verbunden mit vielen Vorbereitungen. Und jetzt schon wochenlang die leere Kirche. - Das tut uns weh und geht ab, wo die Gottesdienste einen selbstverständlichen Platz im Wochenplan hatten und uns als Glaubensgemeinschaft zusammenführten. - Das spüren wir besonders jetzt, wo wir nicht einmal die Karwoche und Ostern gemeinsam in der Kirche feiern können. Es wird wohl wieder bewusst, wie wertvoll etwas ist, wenn man es einmal nicht mehr hat. Auch mich bringt das sehr zum Nachdenken. Vieles war Routine und so Manches wurde oberflächlich, besonders auch das Gebet und der Gottesdienst. – Ich entdecke jetzt mehr, welche Aussagekraft in Liedern und Gebeten steckt und wie lebensnah Worte aus der Heiligen Schrift sein können.
Mit den Worten „den Augen fern, nicht dem Herzen“, ermuntert uns unser Bischof Alois Schwarz, die Heiligen Tage als Hauskirche zu feiern. Wissend, dass dies auch die Anderen von uns tun, bilden wir eine Glaubens – und Feiergemeinschaft anderer Art. - Am Palmsonntag haben wir das ja schon getan.- Auch die Übertragungen der liturgischen Feiern durch das Fernsehen ist eine Einladung, sich als Familie vor dem Fernseher zu sitzen und miteinander zu beten und mitzufeiern.
Aber mir ist es auch ein Anliegen, dass wir wenigsten über die lokalen Medien mit euch in Verbindung sein können. Ich danke allen, die bereit sind, zusammen mit unseren „Medienmenschen“ Wolfgang Zarl und Gerhard Jessl, durch ihre Beiträge mitzugestalten. Ich werde in dieser Woche zu den vorgesehen Zeiten die Liturgie feiern und mich auch auf diese Weise mit euch verbinden. Besonders wollen wir alle Kranken und alle, die für sie sorgen, Gott anvertrauen und sie im Herzen mitnehmen Es möge uns das Bewusstsein verbinden, dass wir von einem gemeinsamen Glauben getragen sind und dass wir im Feiern zu Hause im Geiste Gottes zusammen sind. In diesem Sinne wünsche ich allen fruchtbare und gesegnete Tage und ein Osterfest, das viel Anlass zur Hoffnung gibt. Denn Ostern ist trotzdem!
Als Botschaft möchte ich euch einen Text des Vertrauens und der Hoffnung zukommen lassen, der mir selbst in diesen Tagen sehr wichtig geworden ist: Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht! Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.
Euer Pfarrer auch im Namen meiner Mitbrüder
Pater Hans Schwarzl