Die Orgel der Herz Jesu Kirche

Die Orgel der Herz Jesu Kirche

Die Herz Jesu Kirche ist die größte Kirche in der näheren Umgebung.

Es war sicher schwierig, nach der Bombardierung, da das ursprüngliche Gewölbe (hinter dem Bogen ist noch die originale Höhe erkennbar) weg war, eine niedere Decke eingezogen wurde, eine adäquate, für den Kirchenraum passende Orgel einzubauen. Es blieben nur mehr die Nischen links und rechts vom Chor.

Für diese wurde die Fa. Gebrüder Mauracher Linz gefunden. Die Nachkriegs-Orgel wurde in den späten 50er Jahren (1958 od.59) gefertigt. Im Prospekt stehen, die Ansicht, wenn man nach hinten blickt, silber gefärbelte günstige Zinkpfeifen, eine günstige Nachkriegslösung. Wenn möglich sollte vom Orgelbauer eher eine höherwertige Zinn-Bleilegierung verwendet werden.

Der Spieltisch ist, auf Grund der Traktur (Übertragungssystem), beliebig aufzustellen und wurde schon einmal versetzt. Er wurde von Hrn. Brozek wieder an seinen angestammten Platz zurückgeholt.

Die Traktur (elektro-pneumatisch) ist die Verbindung vom Spieltisch zur Windlade mit ihren Pfeifen. Leicht und empfindlich und mit einer leichten Zeitverzögerung zu spielen, ist sie für exaktes klassisches Literaturspiel nicht geeignet.

Da (wahrscheinlich) Nachkriegsmaterialien verbaut wurden, musste der alte Spieltisch durch einen Neuen ersetzt werden. Ansonsten funktionierte alles andere noch.


 

Die Disposition, Register der Orgel:

1.Manual in der rechten Nische:C – g3 (56 Tasten)

Prinzipal 8`

Flöte 8`

Salicional 8`

Oktave 4`

Rohrflöte 4`

Superoktave 2`

Mixtur 4-5fach (wurde mit der Quinte 2 2/3`zusammengefaßt)

Trompete 8` (ein Zungenregister)

 

2.Manual in der linken Nische:

Gedackt 8`

Gemshorn 8`

Prinzipal 4`

Nachthorn 4`

Schwiegel 2`

Mixtur 3-4 fach

Oboe 8`(ein Zungenregister)

 

Pedal in beiden Nischen aufgeteilt:  C – f1  (30 Tasten)

Subbaß 16`

Zartbaß 16`

Oktavbaß 8`

Baßflöte 4`

Bombarde 16`(ein Zungenregister)

Spielhilfen: Manualkoppel II zu I, Pedalkoppel I und II.  Oberoktav II zu I, und Oberoktav I. Man. Die letzteren Koppeln sind unechte Klangerzeuger.

Die Orgel kann nur von einem Orgelbauer gestimmt werden. Das ist sehr kostspielig. Hr. Brozek hat die Herz-Jesu-Orgel in seiner Jugend, als Orgelbauer, selbst gestimmt.

Die Zungenregister, besonders heikel, halten die Stimmung nur, wenn Witterung und Temperatur passen, 4 Wochen.

Die Reinigung bzw. das Entstauben der Orgel wird auch vom Orgelbauer
(2 Mann) gemacht, dauert ca. eine Woche, ist wie das Stimmen auch sehr teuer und geschieht daher sehr selten. Da werden dann gegebenen falls auch, wenn notwendig, kleine Reparaturen gemacht.

20 klingende Register:

Das Zeichen ` steht für Fuß und gibt beim großen C 8 x 32cm an. Die großen Pfeifen haben dann eine Länge von 256 cm und mit Pfeifenfuß etwas länger. Die 4`die Hälfte kürzer und die 2`nochmals. Die kleinsten mit dem höchsten Ton ohne Pfeifenfuß nur 15 Millimeter. Der 16`offen wäre demnach 5m lang, gedeckt, das heißt mit Stoppel oben zu, ebenfalls nur 250 cm.

Es sind ca. 1.400 Pfeifen in der Herz-Jesu-Orgel zu finden.

Als Orgelbauer hat man zur „Orgel“ ein besonderes Verhältnis. So freut es mich, dass sie als „Königin der Instrumente“ gewürdigt wird.

 

Organist Heinrich Gottfried Brozek, gelernter Orgelbauer. 6. Dez. 2021

 

 

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