Gedenken an getötete KZ-Häftlinge in Eisenreichdornach

In Erinnerung an das KZ-Außenlager Amstetten und zum Gedenken der zivilen Opfer der Stadt halten Pfarr- und Gemeindevertreter beim Bildstock in Eisenreichdornach am Montag, 17. Mai, um 10 Uhr, eine Feier ab.

Am 20. März 1945 kamen im Wald in Eisenreichdornach mindestens 34 Häftlinge des KZ-Außenlagers Mauthausen bei einem alliierten Bombenangriff ums Leben, die Opfer kamen mehrheitlich aus Belgien. Auch in den Wochen danach erlag eine unbekannte Anzahl an Frauen ihren Verletzungen. „Die Gräueltaten des NS-Regimes dürfen nie vergessen werden. Es liegt an uns, die Erinnerung daran hochzuhalten und der zahlreichen Verstorbenen zu gedenken", heißt es von Pfarrseite.

Verstörende Zeitzeugenaussagen

Zeitzeugen berichteten, dass die Todesopfer aus den Bäumen geschnitten werden mussten, das aufgesuchte Waldstück bot keinerlei Schutz. Emil Landsmann hielt kürzlich fest: „In 7 Leiterwagen brachte man diese Toten – oder waren einige noch nicht ganz tot? – zum Neuen Friedhof, wo sie in Massengräbern beigesetzt wurden. Ich war als Ministrant bei diesem Begräbnis eingeteilt, es war ein grausiges Erlebnis.“ Eine drastische Schilderung der Tragödie findet sich auch in der Chronik der Amstettner Pfarre St. Stephan über die Opfer, die man nicht in die Schutzstollen ließ. Man „sah Wägen, auf denen die Leichen lagen – zwischen geschichtetem Stroh hingen Hände, Füße und Köpfe der Umgekommenen herab“.

Gedenken mit P. Hans Schwarzl (Archiv)