Pfarrer P. Hermann bei großer Gedenkfeier in Eisenreichdornach

Vor 80 Jahren, am 20. März 1945, kamen in einem Waldstück in Eisenreichdornach mindestens 34 weibliche Häftlinge des KZ-Außenlagers in Amstetten bei einem alliierten Bombenangriff ums Leben. Namentlich bekannt sind elf Belgierinnen, elf Französinnen, fünf Russinnen, zwei Deutsche, zwei Ungarinnen, eine Niederländerin, eine Polin, eine Amerikanerin. In den Wochen danach erlagen weitere Frauen ihren Verletzungen.
 
Insgesamt kann von wesentlich mehr Todesopfern ausgegangen werden, da an diesem Tag über 1.000 KZ-Häftlinge zu Aufräumarbeiten entlang der Bahnstrecke eingesetzt wurden. Amstetten wurde zwischen 1944 und 1945 insgesamt 12 mal bombardiert. Die Luftangriffe forderten über 300 Todesopfer.
In Erinnerung an den 20. März 1945 und an die Opfer des NS-Regimes findet seit über vier Jahrzehnten in Eisenreichdornach eine  Gedenkveranstaltung statt. Gestaltet wir diese von der Stadt Amstetten gemeinsam mit der Amicale belge de Mauthausen, dem Mauthausen Komitee Österreich bzw. der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen sowie der Pfarre und Amstettner Schulen.
 
In diesem Jahr begleiteten Schülerinnen und Schüler des BG/BRG, der BAfEP, der HAK und der LBS das Gedenken mit Musikstücken und Lesungen. Claudia Weyrer übersetzte ins Französische.
 
Vizebürgermeister Markus Brandstetter, Landtagsabgeordneter Anton Kasser, Landtagsabgeordneter a. D. Helmut Edelmayr (Mauthausen Komitee Österreich/Österreichische Lagergemeinschaft Mauthausen), Eugene Nicolaes und Anne Duterme (Amicale Belge de Mauthausen) sowie Pfarrer P. Hermann Sandberger erinnerten in ihren Ansprachen an die Geschehnisse von damals, berichteten von eigenen Erfahrungen und mahnten vor allem, mit Blick auf künftige Generationen, zur Achtsamkeit, Demokratie und Frieden.
 

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Fotos: Stadtgemeinde Amstetten