Afrika statt Amstetten: 87-jähriger Salesianerpater verzichtet auf ruhigen Lebensabend

Pater Kiesling bereiten die vielen jungen Frauen, die in der DR Kongo auf der Straße leben, große Sorgen

Die Amstettner freuten sich, am Wochenende einen „Giganten der Hilfsbereitschaft“ zu erleben. Der 87-jährige Salesianerpater Johann Kiesling, der teils in Niederösterreich aufgewachsen ist, berichrete den Gottesdienstteilnehmern der Salesianerpfarre Amstetten Herz Jesu über sein Wirken zugunsten von Waisen- und Straßenkindern in der Demokratischen Republik Kongo. 1982 startete P. Johann seinen Missions- und Hilfseinsatz in dem Land mit seinen 100 Millionen Einwohnern. Bis heute ist das Mitglied des Jugendordens der Salesianer Don Boscos dem Land und vor allem der dortigen Bevölkerung treu geblieben.Zehn Mal erkrankte er bereits an Malaria und der 87-Jährige setzt sich dennoch weiter mit aller Kraft für die Ärmsten der Armen ein. Diese leiden etwa unter Lepra oder Malaria. Jetzt ist die Herausforderung das Corona-Virus. 15.000 Quadratkilometer umfasst sein riesiges Wirkungsgebiet: Er dankte den Amstettnern, die ihm schon so großzügig geholfen hätten: „Jede auch noch so kleine Gabe hat große Wirkung, um den Hunderten Straßenkindern und Waisenkindern eine Existenz aufzubauen. Sehr wichtig sind ihm auch Albinos, die in der DR Kongo oft diskriminiert werden. Besondere Sorge bereitet ihm, dass die Zahl der Mädchen und jungen Frauen wächst, die auf der Straße leben und Opfer von Verbrechen werden. Manche würden auf der Straße sogar ihre Kinder zur Welt bringen.

“Die Not sei in manchen Regionen sehr schlimm und die Hilfe vielfältig, so werden zum Beispiel Brunnen gebaut und es wird ein medizinischer Blutaustauch für Malaria-Erkrankte ermöglicht. Um den Kindern und Jugendlichen zu helfen, brauche es Lehrstellen und dafür benötige man Werkstätten und Wohnungen. P. Kiesling steht damit ganz in den Spuren des Wirkens des bekannten Jugendpatrons Don Bosco. Der Priester: „Wir können uns gewiss sein, dass uns Jesus eine schöne Wohnung bereitet.“ Umgekehrt könnten auch wir diesen jungen Leuten im Hier und Jetzt eine Wohnung bereiten. Das Glück von Menschen könne mit einer Lehre beginnen und dieses Glück werde gewiss an noch mehr Menschen weitergegeben. "Hier ist man wirklich im Innersten vom Busch", sagt Pater Kiesling über "sein" Dorf. Eine staatliche Infrastruktur ist in Kipushya und in den umliegenden Dörfern in der südöstlichen Provinz Katanga praktisch nicht vorhanden. Seit mehr als 35 Jahren ist Kiesling in dem nur schwer erreichbaren Gebiet im Einsatz. Unermüdlich hat er zahlreiche Projekte - mit vielfacher Unterstützung aus Österreich - umgesetzt. Und die Hilfe geht weiter. Er vertraut auf die Barmherzigkeit Gottes und auf Spenden aus Österreich … „Dank der guten Gaben können wir Salesianer Hoffnung und Zukunft geben!“Beim Empfang in Amstetten, wo die österreichische Saleisanerprovinz ihr Seniorenheim hat, wurde betont: „Pater Kiesling hätte hier einen gemütlichen und ruhigen Lebensabend verbringen können – aber es zieht ihn trotz seines Alters wieder zurück in die DR Kongo, um zu helfen, wo es nur geht.“ Heute ist die Abreise – Afrika statt Amstetten.

 

Spendenkonto zur Unterstützung von P. Kiesling

Don Bosco Mission Austria

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