Die große salesianische Familie feiert heuer zwei Jubiläen
Die "Salesianische Familie" hat 2022 gleich doppelten Grund zum Feiern: Am 28. Dezember jährt sich der Todestag des heiligen Franz von Sales zum 400. Mal. Nach ihm ist der Orden der Salesianer Don Boscos benannt.
Bereits am 23. Jänner wird der 450. Geburtstag der heiligen Johanna Franziska von Chantal gefeiert, der geistlichen Freundin des heiligen Franz und im Jahr 1610 Mitbegründerin der Salesianerinnen bzw. "Schwestern von der Heimsuchung Mariens". Sie gehören im deutschen Sprachraum ebenso zur "Salesianische Familie" wie die Missionare des hl. Franz von Sales (gegründet 1838), die Salesianer Don Boscos (genannt "Gesellschaft des hl. Franz von Sales", gegründet 1848), die Don Bosco Schwestern (gegründet 1872), die Salesianischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (gegründet 1876), die Oblatinnen und Oblaten des hl. Franz von Sales (gegründet 1868 bzw. 1872), die Gemeinschaft des hl. Franz von Sales (gegründet 1872) und das Säkularinstitut des hl. Franz von Sales (gegründet 1948).
Hintergrund zu Franz von Sales
Franz von Sales war geprägt von seinem christlichen Humanismus und dem Ordensspruch "Da mihi animas cetera tolle" – "Gib mir Seelen, alles andere nimm". In beidem war er für Don Bosco Vorbild.
Missionar
Geboren wurde Franz von Sales 1567 auf Burg Sales im Osten Frankreichs. Zum Studium ging er nach Paris. Nach einer Wallfahrt entschied er sich, gegen den Wunsch seines Vaters, die kirchliche Laufbahn einzuschlagen. 1593 erhielt er in Annecy die Priesterweihe und widmete sich der katholischen Mission in Chablais, dem calvinistisch gewordenen Teil der Diözese Genf.
Kirchenlehrer
1602 wurde er zum Bischof von Genf geweiht, residierte aber weiterhin in Annecy, da Genf immer noch calvinistisch war. Große Anliegen waren ihm der Religionsunterricht für Kinder und die Bildung der Erwachsenen, was er in der Gründung der Académie Florimontagne 1606 zum Ausdruck brachte.
Ordensgründer
1604 begegnete Franz von Sales der verwitweten Baronin von Chantal, Johanna Franziska Frémyot. Gemeinsam gründeten sie 1610 die Ordensgemeinschaft der Schwestern von der Heimsuchung Mariens, heute auch Salesianerinnen oder Visitantinnen genannt. gest. Franz von Sales starb 1622 in Lyon.
Am 18. Dezember 1661 sprach Papst Alexander VII. Franz von Sales selig. Am 19. April 1665 wurde er, ebenfalls durch Alexander VII., heilig gesprochen. Sein Gedenktag ist der 24. Jänner.
Im 19. Jahrhundert benannte Don Bosco die von ihm gegründete Kongregation der Salesianer Don Boscos nach dem Heiligen.