Amstettner „Olympia-Kaplan“: Der liebe Gott hat mit Vergnügen zugeschaut

Der Direktor der Amstettner Salesianer-Gemeinschaft, Pater Bernhard Maier, begleitete von 1984 bis 2012 16 mal die Sportler der Olympischen Spiele sowie der Paralympics.China habe „das Menschenmögliche getan, beste Wettkampfstätten zu bieten und sichere Spiele zu gewähren“.

Das sei für die Sportlerinnen und Sportler das Allerwichtigste bei Olympia. Sie und ihre fantastischen Leistungen stünden im Vordergrund. Pater Maier verweist aber natürlich auch auf „kritische Beobachtungen zum politischen System Chinas“, die ausführlich benannt wurden.Die jetzt folgenden Paralympics für Sportler mit Behinderungen stünden nach den vielen Erfolgen unter Erfolgsdruck, ja unter dem Damoklesschwert, auch viele Medaillen zu erreichen. Der Saleisaner Don Boscos sagt: „Freunde, lasst Euch nicht zu sehr unter Druck setzen, Ihr verkörpert auch noch andere Werte: als Vorbilder mit Handicap für uns alle!“

Gerne blickt Pater Bernhard zurück auf seine Zeit als Freund der Sportler: „Wie die Zeit vergeht! Die Väter durfte ich bei ihren Erfolgen begleiten: Hubert Strolz, mein erster Ministrant 1984 in Sarajewo, Helmut Mayer 1988 in Calgary, wie immer sehr bescheiden und im Hintergrund. Benjamin Karl durfte ich 2010 noch als Olympiaseelsorger erleben. Und den Goldsprung von Anna Gasser, der für uns Menschen mit nur durchschnittlicher Koordination und Raumgefühl kaum verstehbar ist, hat sicher auch der liebe Gott mit Vergnügen und Freude zugeschaut. Karl Stoss (Präsidenten des Österreichischen Olympischen Comités) und Peter Mennel (Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Comités) sind mega happy; beide habe ich telefonisch in Peking erreicht und ihnen und der Mannschaft gratuliert. Was mir besonders gefallen hat, war die oft gehörte Formulierung: „Ich bin mega happy und allen so dankbar. Herrlich, dieses Bekenntnis!“Es gab Siegerinnen und Sieger, es gab Top 6, Top 10 Plätze usw. „Vergessen wir nicht: auch sie verdienen höchstes Lob“, so P. Bernhard. Und auch die großartigsten Siege, so schön und toll sie sind und gerne mit Ewigkeitssieg bezeichnet werden, würden verblassen. Es kämen neue sportliche Heldinnen und Helden.Er erinnert sich: „Wie wichtig war immer die Olympia- und Paralympicseelsorge gerade für jene, die sich im entscheidenden Augenblick verletzten oder richtige Mißerfolge hatten. Da hat es keine Schuldfrage zu geben. Die starken Persönlichkeiten unserer Sportlerinnen und Sportler gehen weiter und geben nie auf.“

Wenn möglich, „gebt auch dem Olympiaseelsorger 2024 in Paris wieder die Chance für seine ganz spezielle Aufgabe, wo nötig aus einer höheren Sicht Trost zu spenden und nur den Menschen mit seinem unendlichen Wert ( vgl. I. Kant, und die Menschenrechte über die Würde des Menschen, grundgelegt in der biblischen Sicht der Gottebenbildlichkeit des Menschen) zu sehen.Abschließend sagt der Amstettner Salesianer: Riesenrespekt und große Gratulation dem gesamten Olympiateam mit allen im Vorder- und Hintergrund Mitarbeitenden! Österreich ist eine Top– Winternation!“

Gerne bleiben dem Priester die erfolgreichen Spiele von 2006 in Turin mit 23 Medaillen in Erinnerung, Turin war jene Stadt, wo Ordensgründer Don Bosco gezaubert, mit armen, bedürftigen und vernachlässigten Jugendlichen, viel  Sport, spannende Wettkämpfe und tolle Feste zu deren Freude und Begeisterung organisiert hat.„Olympia-Kaplan“ Pater Bernhard MaierP. Bernhard Maier wurde 1950 im deutschen Göppingen geboren. Als Zehnjähriger wurde er Schüler der Salesianer Don Boscos in Unterwaltersdorf, 1967 trat er in den Orden ein. Der habilitierte Sportwissenschaftler hat von 1984 bis 2012 die österreichischen Mannschaften begleitet und bekam den Ehrentitel "Olympia-Kaplan". P. Maier begleitete als Olympia-Seelsorger die österreichischen Athletinnen und Athleten bei 16 Spielen sowie bei sieben Paralympischen Wettkämpfen.