Don Bosco-Schwestern und die Hilfe für Ukraine

Die Generaloberin der Don Bosco Schwestern, Madre Chiara Cazzuola, und die Generalrätinnen verfolgen mit Besorgnis die Entwicklung der Situation in der Ukraine und erhalten Nachrichten von den Schwestern der Gemeinschaften von Lviv, Kiew und Odessa.

Die letzte der in Kiew verbliebene Don Bosco Schwestern hat mittlerweile die Gemeinschaft in Lemberg (Lviv) erreicht, um trotz der Gefahr von Bombenanschlägen weiterhin Hilfe leisten zu können.

"Heute Morgen gab es einen Alarm und gegen 6 Uhr hörten wir zwei Bombeneinschläge, dann beruhigte sich alles. Wir sind in Gottes Hand", so die Worte einer Schwester aus Lviv, wo am 13. März ein Militärstützpunkt angegriffen wurde.

Bei Fliegeralarm klopfen die Menschen bei den Schwestern an.

Eine Schwester aus Lviv berichtet, wie vom ersten Tag des Konflikts an, als der Alarm ertönte, die Nachbarn bei ihnen anklopften, um Schutz zu finden und gemeinsam den Rosenkranz zu beten: "Seit diesem Tag, immer wenn es Alarm gab, war es so. Und bis wir einen Teil des Rosenkranzes beendet haben, hört der Alarm normalerweise auf. Ich kann nicht sagen, dass unser Gebäude sicher ist, aber der Ort ist es, denn es ist das Haus der Helferin der Christen, und Jesus ist in der Eucharistie mit uns. Manchmal ist er in der Kapelle, ein anderes Mal 'rennt' er mit uns in den Keller. Wir kümmern uns um Ihn, aber Er ist es, der sich um uns sorgt".

Die Welt hat sich für den Frieden vereint

"Wir erleben hier, dass das Böse dieses Krieges so viel Gutes 'freigesetzt' hat", fährt sie fort. "Die Welt hat sich für den Frieden vereint, die ganze Welt betet. Die Hilfe kommt von allen Seiten. So viel Solidarität, Unterstützung, Offenheit und Gastfreundschaft. In dieser Zeit erfahren wir, dass es nur den heutigen Tag gibt und dass der Herr uns jeden Tag neue Möglichkeiten eröffnet, Gutes zu tun.

Die Salesianer Don Boscos schicken uns die Hilfe, die in Polen von so vielen guten Menschen und von unseren Schwestern gesammelt wurde. Wir sortieren sie und schicken sie in den Osten für die Soldaten und für die Bedürftigsten in anderen Teilen der Ukraine. Viele Menschen helfen uns mit großer Hingabe dabei.

Junge Mutter mit Baby suchte Zuflucht

Es ist uns wichtig, Gastfreundschaft anzubieten. So viele Flüchtlinge aus den zerbombten Städten im Osten kommen hierher. ´Ich möchte nur an einem Ort leben, an dem nicht geschossen wird´, sagte eine junge Mutter mit einem drei Monate alten Baby. Mittlerweile sind sie in Sicherheit und die Mutter bedankte sich mit den Worten: "Ich wünsche Ihnen einen sicheren Himmel über Ihnen". Zwei junge Schülerinnen, die aus Charkiw geflohen waren, klopften ebenfalls an die Tür. Eine von ihnen war gerade mal 18 Jahre alt. „Was möchtest Du?" - "Ich möchte nur Frieden und nach Hause gehen können...". Jetzt träumt jeder von einem sicheren Zuhause, ohne Bomben. Wenn wir es bis morgen schaffen, wird der Herr wieder 'anklopfen'".

Große Hilfsgemeinschaft in Odessa

In Odessa sind die drei Schwestern der Gemeinschaft geblieben. Eine von ihnen arbeitet mit den Salesianern zusammen, um den ukrainischen Soldaten Hilfe zu bringen. Drei Studentinnen sind bei den Schwestern geblieben, und eine von ihnen, eine Krankenpflegeschülerin, leistet erste Hilfe im Krankenhaus, wo die Vorräte allmählich zur Neige gehen, so dass die gesandten Sachspenden, wie z. B. Babywindeln, sehr wertvoll sind.
In Polen werden Geflüchtete aufgenommen und versorgt
Die Don Bosco Schwestern und die Menschen aus den benachbarten Ordensprovinzen helfen weiterhin und nehmen die ukrainische Bevölkerung auf, die Zuflucht sucht. Im Namen der Generaloberin und ihres Rates besucht die aus Polen stammende Generalrätin Sr. Lidia Strzelczyk die polnisch-ukrainische Grenze, um die Schwestern der beiden polnischen Ordensprovinzen zu ermutigen und als Zeichen der Solidarität, auch materiell, die Solidarität der gesamten Ordensgemeinschaft zu zeigen, das von denen unterstützt wird, die in diesem Moment großzügige Hilfe auch finanzieller Art, schicken. Unmittelbar nach ihrer Ankunft nahm sie an einem Treffen mit den Schwestern teil, um die Hilfe für die Flüchtlinge und die Schwestern aus der Ukraine zu koordinieren.

Ansprechpartnerinnen an der Grenze der Slowakei

Auch die slowakische Ordensprovinz zeigt sich sehr großzügig. Im Osten, an der Grenze zur Ukraine, haben die Schwestern zwei Gemeinschaften. Schwestern, die an Schulen unterrichten, und diejenigen, die sich von ihrer Arbeit an staatlichen Schulen freistellen lassen konnten, auch aus anderen Gemeinschaften, helfen an der Grenze, als erste Ansprechpartnerinnen für die Ankommenden oder begleiten die Flüchtlinge zu einer Aufnahmestelle, wo sie einen Tee oder ein Bett zum Ausruhen finden, während sie auf die Busse warten, die sie zu ihren Unterkünften bringen.

Gemeinsam mit anderen Ordensleuten und in Zusammenarbeit mit einer Telefonagentur haben sie eine kostenlose Hotline für diejenigen eingerichtet, die das Bedürfnis haben zu reden. Sie hören zu und spenden Trost, zeigen Verständnis und geben Hoffnung.

Eine Schwester arbeitet mit anderen Organisationen zusammen und ist Teil der kommunalen Teams für konkrete Hilfe. Die Gemeinschaften haben begonnen, die Menschen in ihren Häusern aufzunehmen und zu beherbergen. Drei Don Bosco Schwestern sind als Freiwillige am Bahnhof in Košice und andere in Bratislava tätig, um die Flüchtlinge zu begleiten und ihnen Orientierung und Hilfe zu geben.

Die Provinzleiterin Sr. Monica Skalová, änderte auch das Programm eines Treffens, das für die Gemeinschaftsleiterinnen vorgesehen war, und lud sie ein, an den Grenzen zu helfen, als prägende Erfahrung und als konkrete Geste der Nähe und Unterstützung für die Menschen. "Die Reaktion der Schwestern, die sich zur Verfügung gestellt haben, ist bewegend", betont Schwester Monica.

Erste finanzielle Hilfe aus der Deutschsprachigen Provinz

Die Deutschsprachige Provinz hat über die Solidaritätsnetzwerke Missionsprokur (Deutschland) und Solidaritätsverein (Österreich) Spendenaufrufe gestartet und der polnischen Provinz erste finanzielle Hilfen geschickt, um die Schwestern in Lemberg und die Flüchtlinge in den polnischen Häusern zu versorgen. Die Gemeinschaften ergreifen Initiative zugunsten der Ukraine oder beteiligen sich an lokalen Aktionen. Sie suchen Plätze für die Aufnahme von Flüchtlingen.

Von Magdeburg aus reiste auf eine Initiative des Ehepaars Neuberg-Haseloff eine Gruppe mit drei Kleinbussen nach Warschau. Sie transportierten Hilfsgüter zum Provinzhaus und brachten nach ihrer Rückkehr fünf ukrainische Familien in Wohnungen in Magdeburg unter.

Die Madre und der Generalrat danken den Schwestern, den Erziehungsgemeinschaften und allen Menschen für die großzügige und konkrete Hilfe.
Der Online-Rosenkranz für den Frieden am 12. März, der das gesamte Institut im Gebet für ein Ende der Konflikte in der Ukraine und anderen vom Krieg heimgesuchten Ländern vereinte, fand eine große und aufrichtige Beteiligung.

(Quelle: Istituto Figlie di Maria Ausiliatrice - Close to Ukraine)