Wanderausstellung thematisiert in Amstettner Kirche Christenverfolgung

Drei Wochen lang ist in der Amstettner Herz Jesu-Kirche eine Wanderausstellung des Päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ zu sehen, die die weltweite Verfolgung von Christinnen und Christen thematisiert. Am 9. Juli stellte „Kirche in Not“-Nationaldirektor Herbert Rechberger die Schau vor und gab Einblicke zu diesem Problem.

„Christsein war noch nie so gefährlich wie heute“, betonte Rechberger. Und das, obwohl die Religionsfreiheit in den Allgemeinen Menschenrechten von 1948 verankert worden ist. Das Christentum sei seit dem Beginn vor 2.000 Jahren mit Verfolgung konfrontiert. Rechberger teilte mit, dass Christen in über 50 Ländern verfolgt, inhaftiert, schikaniert oder sogar umgebracht würden. Der Experte zitierte eine andere Hilfsorganisation – Open Doors -, laut der 200 Millionen Christen darunter leiden müssten. Am stärksten seien Christen in Nordkorea, Somalia und im Jemen.

In Nordkorea, wo die Zahl der Christen auf etwa 200.000 geschätzt wird, gelte ein Bekenntnis zum Christentum quasi als Hochverrat. Daher müssten dort die Gläubigen ihr Christsein geheim halten, um nicht verhaftet und in ein Arbeitslager eingeliefert zu werden. Besonders sorgt sich Rechberger, dass in den „Ursprungsländern des Christentums“ im Nahen Osten die Christen verschwinden. Aber auch in Staaten, wo man es weniger vermutet, wird Christen in manchen Regionen schwer zugesetzt, etwa in Indien durch fanatische Hindus oder in Nigeria durch die islamistische Terrorsekte Boko Haram. Exemplarisch nannte Rechberger auch Pakistan, wo Blasphemie oder die Schmähung des Propheten Mohammed streng bestraft wird.

„Kirche in Not“ lädt zu drei Säulen der Hilfe ein: Erstens mittels Gebet, zweitens per Informationen, womit verfolgten Christen und anderen Minderheiten eine Stimme gegeben werde und drittens als konkrete Hilfe. Man sei eng mit Bischöfen, Priester oder Ordensfrauen in Konfliktländern in Kontakt, diese wüssten genau, was benötigt wird: etwa Hilfen für die Motorisierung (Mopeds, Autos…) oder bei Bauvorhaben wie Kirchen oder pastoralen Zentren. Auch religiöse Literatur stellt „Kirche in Not“ zur Verfügung.

Die Salesianerpfarre Amstetten Herz Jesu bittet darum, sich Zeit zu nehmen und sich die Ausstellung in der Herz Jesu-Kirche anzusehen. Auch Spenden für Projekte zugunsten von christlichen Minderheiten sind gerne möglich.

 

Foto: Pater Bernhard Maier, Pfarrmitarbeiter Herbert Haslinger und "Kirche in Not"-Nationaldirektor Herbert Rechberger.