Unsere Kirchenglocken läuten am 28. Juli gegen Hunger

Als Zeichen gegen den weltweiten Hunger werden am 28. Juli um 15 Uhr in ganz Österreich in den katholischen Pfarrgemeinden die Kirchenglocken fünf Minuten lang läuten. Das hat die Bischofskonferenz bei ihrer Vollversammlung im Juni beschlossen. Die Aktion auf Initiative der Caritas soll - zur Sterbestunde Jesu - darauf aufmerksam machen, dass noch immer täglich Menschen an Hunger oder den Folgen von Hunger sterben - auch unsere Pfarre beteiligt sicht.

Gleichzeitig soll das Glockenläuten zum Engagement gegen Hunger aufrufen. "Die Klimakrise mit ihren verheerenden Auswirkungen ist einer der Hauptgründe für den weltweiten Hunger. Auch in Österreich leiden wir aktuell unter der Hitze und unter verheerenden Unwettern, doch für die Menschen im globalen Süden sind die Auswirkungen der Klimakrise noch dramatischer - nämlich existenzbedrohend", betonte Caritas-Präsident Michael Landau in einer Aussendung am Sonntag.

Erstmals seit Langem ist die Zahl der hungernden Menschen weltweit wieder gestiegen: 828 Millionen Menschen leiden an Hunger oder sind chronisch unterernährt. Der globale Hunger in den ärmsten Regionen der Welt hat sich dramatisch verschärft - etwa durch die Corona-Pandemie und kriegerische Konflikte wie den Ukraine-Krieg. Hauptgrund ist aber die Erderhitzung, die aus der Klimakatastrophe eine Hungerkatastrophe macht, so die Caritas.

Mit dem Läuten von 3.000 Kirchenglocken in ganz Österreich soll auf diese Ungerechtigkeit und den Kampf gegen die weltweite Hungersnot aufmerksam gemacht werden. "Wir haben genug von Not und Hunger auf der Welt! Unser Appell ist heute wichtiger denn je: Wir dürfen nicht auf Millionen von Menschen vergessen, die weltweit immer stärker von Hunger betroffen sind. Wir müssen für eine gemeinsame Zukunft ohne Hunger kämpfen - und zwar jetzt", so der Caritas-Präsident.

Hunger in Afrika nimmt zu

Jeder zehnte Mensch weltweit ist aktuell von Hunger betroffen. "Wir sehen hier einen Stillstand in vielen Regionen und sogar eine wachsende Zahl der an Hunger leidenden Menschen in Afrika", so Landau. In vielen Ländern Afrikas herrsche seit Monaten ein absoluter Ausnahmezustand. "Bei meinem Besuch zuletzt in Nordkenia habe ich selbst den extrem trockenen Boden gesehen, der seit Jahren kaum Regen aufnehmen konnte", so Caritas Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp. "Es ist ein Boden, auf dem nichts wachsen kann und auf dem kein Vieh etwas zu fressen findet. Die Dürre hat die Lebensgrundlage von so vielen Menschen zerstört."

"Obwohl reiche Industrieländer den größten Anteil an Treibhausgasemissionen verursachen und somit die Klimakrise vorantreiben, sind es gerade die ärmsten Länder, die am stärksten unter den Auswirkungen leiden", so Landau und Knapp." Das sei eine "himmelschreiende Ungerechtigkeit". Die Klimakrise und die damit verbundenen Wetterextreme und Umweltkatastrophen verschlimmerten den Hunger weltweit. "Wir haben in Europa, also auch in Österreich, daher eine klare Verantwortung, mehr Klimagerechtigkeit im globalen Süden zu schaffen. Nur so kann der weltweite Hunger nachhaltig bekämpft werden", appellierten Landau und Knapp.

Mitmachen beim Glockenläuten

Das Glockenläuten soll nicht nur daran erinnern, dass täglich Menschen an Hunger sterben, sondern ein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein für diese Ungerechtigkeit schaffen und zum Engagement im Kampf gegen Hunger- und Klimakrise aufrufen. "Die Lage ist dramatisch, aber nicht hoffnungslos", betonte Landau. "Es ist an der Zeit, dass wir nicht nur über Hunger- und Klimakrise reden, sondern auch mit Taten gegen sie vorgehen."

Die Caritas freue sich deshalb über jede Unterstützung beim Glockenläuten, "egal ob mit der Fahrradklingel oder Kuhschelle". Ebenso bitte man die Pfarren und auch Einzelpersonen über Social Media auf die Aktion aufmerksam und etwa ein kurzes Video oder ein Foto unter dem Hashtag #GlockenGegenHunger zu posten.

(Spenden: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Hungerhilfe, oder Online unter www.caritas.at/hunger)