20. März: Gedenken an Zerstörung unserer Kirche - und Bilder von der Wiedereröffnung

Die Pfarre lädt am Mittwoch, 20. März, nach der Frühmesse bis 10 Uhr und von 18 bis 19 Uhr in Erinnerung zum Gebet (ANBETUNGSTAG). Es istauch eine Bitte um den so dringend benötigten Frieden.
 Am 20. März 1945 wurde Amstetten von schweren Bombenangriffen heimgesucht, bei denen viele Menschen starben. Darunter waren dutzende KZ-Häftlinge, die wegen Aufräumarbeiten aus dem damaligen Konzentrationslager Mauthausen in die Mostviertler Stadt gebracht wurden. Man verwehrte ihnen den Zugang zu den Luftschutzbunkern, etliche wurden zerfetzt und hingen in den Bäumen, erinnern sich Zeitzeugen.
 
Mahnmal für den Frieden
 
Als die letzten Flieger den Himmel über der Stadt verließen, schlugen die letzten Bomben ein. Eine davon traf auch den Mitteltrakt der Kirche neben den Türmen. Die Kirche und mit ihr die Totenglocke waren jedoch zerstört. An dem Tag, als die meisten Menschen in Amstetten starben und man sie am meisten benötigte, war sie verstummt.. Die Reste der Totenglocke aus dem zerstörten Turm der Herz-Jesu-Kirche wurden Jahre später gefunden und wieder zusammengefügt. Sie befinden sich heute in dem Teil der Kirche, der damals von der Bombe besonders zerstört wurde. Und sind ein Mahnmal für den Frieden!
 
Kirchen als Orientierungshilfen
 
Es waren nicht immer Angriffe von Bomberverbänden. Am 16. April 1945 flog abends ein russischer Jagdbomber über die Stadt, der drei Bomben abwarf. Diese trafen den Haupttrakt des Franziskanerinnenklosters, die Klosterkirche und den südlichen Trakt der Amstettner St. Stephans-Kirche. Die Treffer auf die Einrichtungen der römisch-katholischen Kirche geschahen nicht in der Absicht religiöse Symbole treffen zu wollen. Das ergab die spätere Auswertung des Angriffsberichtes. Unumstritten ist jedoch, dass einzelne Flieger sich auch an Kirchen orientierten, die sich häufig in den Zentren von Städten befanden. Bei dem letzten Angriff, am 8. Mai 1945, der so wie der erste Angriff nicht planmäßig erfolgte, fielen die letzten Bomben des Zweiten Weltkrieges auf österreichischem Boden.
 
Wiederaufbau der Herz Jesu-Kirche
 
1951 begann der Wiederaufbau der Kirche. Bei der 2. Grundsteinlegung steht als Inschrift: "MENSCHENHASS ZERSTÖRT - GOTTESLIEB BAUT AUF". Dieser Grundstein befindet sich neben der früheren Wandlungsglocke. 1953 wurde eine Holzdecke eingezogen. An Stelle der durch den Krieg verlorenen Glocken wurden Stahlglocken vom Ersten Weltkrieg angebracht, welche bis heute in Verwendung sind (unter Pfarrer Bloderer gab es einen Pfarrgemeinderatsbeschluss: Solange ein Mensch in der Welt hungert, kommen keine neuen Glocken auf unsere Türme).
 
Die neue Kirchweihe erfolgte durch den damaligen Bischofkoadjutor Dr. Franz König - der später der legendäre Kardina wurde - am Christkönigsfest 1953. Brigitte Käfer, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Topothek, stellte diese bedeutenden historischen Bilder nun zur Verfügung.

 

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