Fotodokumente: So sah die Herz Jesu Kirche im Jahr 1929 aus

Wiederentdeckte Bilder von der Amstettner Herz Jesu Kirche durch Joachim Wagner zeigen, wie die Kirche im Jahr 1929 ausgesehen hat – und noch nicht ganz fertig war. 1898 erfolgte der Spatenstich, im Jahr darauf die Grundsteinlegung. Danach beginnt der Bau zu stocken, auch aufgrund des Ersten Weltkriegs. Die unfertige Kirche wird zum Problem, mit Salesianerpater Kranner kommt neuer Schwung. Im Jahr 1931 konnte das Gotteshaus schließlich durch Diözesanbischof Michael Memelauer eingeweiht werden, 1939 wird sie es Pfarrkirche erhoben. Bei einem Luftangriff am 20. März 1945 wird die Kirche zerstört.


Es wird erzählt: Ein Salesianerpater der Herz-Jesu-Kirche sei an diesem Tag auf einem der beiden Kirchtürme gestanden und habe zugesehen, wie die Bomben auf die Stadt fielen. Als die letzten Flieger den Himmel über der Stadt verließen, schlugen die letzten Bomben ein. Eine davon traf auch den Mitteltrakt der Kirche neben den Türmen. Der Pater sei unverletzt geblieben. Die Kirche und mit ihr die Totenglocke waren jedoch zerstört. Die Totenglocke wurde später geborgen und ist heute in der Kirche zu besichtigen. Eingeschlagen ist die Bombe vermutlich im Dachbereich des kleinen, spitzen Wandlungsglockenturms, der in der Aufnahme vom 1. April 1929 gut zu sehen ist.

Am Christkönigsfest 1953 weihte Bischofskoadjutor Franz König die Herz Jesu-Kirche wieder ein.

 

Text: Wolfgang Zarl / Fotos: Hilda Novotny bzw. Zarl