Auch IOC-Präsident gratuliert: Pater Bernhard Maier veröffentlichte hochkarätiges Sportethik-Dictionarium

Der habilitierte Sportwissenschaftler und Amstettner Salesianerpater Bernhard Maier veröffentlichte ein umfassendes „Dictionarium für Sportethik“. „Das vorliegende Wörterbuch der Sportethik enthält 58 Artikel, in denen der Wettkampfsport hinsichtlich Fairness und Respekt beobachtet und reflektiert wird“, berichtet Pater Maier, den viele von seiner früheren Funktion als Olympia- und Paralympicseelsorger („Olympia-Kaplan“) kennen.

In dem Werk wird versucht, auf neue und schwierige Fragen Antworten zu geben. Darf angesichts staatlich tolerierter und geförderter Dopingpraktiken der internationale Sport eine sportliche Kollektivstrafe über ein Land verhängen? Sind Whistleblower im Sport Verräter oder Helden? Welche Möglichkeiten hat das Internationale Olympische Komitee, Menschenrechtsfragen beim Gastland anzusprechen und sportpolitische Maßnahmen zu ergreifen? Wie gestaltet man die Fairnesserziehung im schulischen Sportunterricht?

„In Form kurzer, lexikalischer Artikel sowie einiger weiterer Beiträge wird ein Fairnessideal skizziert, dem man sich realistischerweise annähern kann, wenn man sich auch für Fairness im Sport mit vielen gestalterischen Maßnahmen engagiert“, so der Salesianer Don Boscos. Die vorliegende Sportethik wolle anwendungsorientiert und so konkret wie möglich vorgehen.

Mitgewirkt hat an dem Buch, das in der Edition Widerhall erschienen ist, Paul R. Tarnmann, Nachfolger von Pater Bernhard Maier als Dozent für Sportethik am Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport der Universität Wien. Neben Tarmann verfassten auch Markus Bammer und David Müller Beiträge.

Pater Maier freut sich, dass es hohe Wertschätzung für das Werk gibt: Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) sowie IOC-Generaldirektor Christophe De Kepper haben dem Salesianer bereits zum vorliegenden Dictionarium gratuliert und ihm dafür gedankt. Auch Sepp Eppensteiner und Pepi Frank von der Diözesansportgemeinschaft Österreichs (DSGÖ) würdigen das Werk als „wissenschaftlichen, sportethischen und praxisnahen Kompass für die Sportwelt“. Vieles werde komplizierter und bedürfe kluger Entscheidungen, dafür sei das Buch eine „wichtige Orientierungshilfe“.

Erhältlich ist das „Dictionarium für Sportethik“ beim Verlag Widerhall und in Buchhandlungen.

Kurze Biogrphie zu P. Bernhard Maier

Der Salesianerpriester hatte von 1984 bis 2012 die österreichischen Mannschaften zu 16 Olympischen Sommer- und Winterspielen, zu verschiedenen Weltmeisterschaften und zu sieben „Paralympics“ der Behindertensportler begleitet. Für seinen Einsatz wurde Maier in der Öffentlichkeit mit dem Ehrentitel „Olympia-Kaplan“ bedacht.

Bernhard Maier wurde 1950 in Göppingen (Deutschland) geboren, als Zehnjähriger wurde er Schüler der Salesianer Don Boscos in Unterwaltersdorf, wo er er als Direktor arbeitete. 1967 trat Maier in den Orden ein, in den 1970er Jahren studierte er Theologie und Sportwissenschaft an der Uni Wien und war in der Folge im Überschneidungsbereich dieser beiden Fächer nicht nur seelsorglich, sondern auch als Wissenschaftler erfolgreich: 1995 promovierte Maier zum Dr. phil., 2006 habilitierte er sich im Fach Sportethik am Wiener Zentrum für Sportwissenschaft.

Pater Maier war mehrere Jahre Vorstandsmitglied der Sportunion Österreich und leitete den wissenschaftlichen Beirat des Apostolischen Werkes „Kirche und Sport“. Für seine Verdienste wurde der Salesianer als „Österreichischer Sportbotschafter“ geehrt, 2010 wurde er mit der Päpstlichen Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ ausgezeichnet. Seit einem Jahr wirkt er als Direktor der Salesianergemeinschaft in Amstetten.