Kirchenbrände vor 10 Jahren in Amstetten: Ermittlungen wurden eingestellt

Nach Brandstiftungen in drei Kirchen in Amstetten vor fast zehn Jahren ist ein Ermittlungsverfahren gegen einen Verdächtigen eingestellt worden.

Entsprechende Berichte im „Kurier“ und in der APA wurden am Dienstag auch von der Amstettner Ordensfrau Sr. Berta Wesche auf Kathpress-Anfrage bestätigt. Die Klosterkirche der Amstettner Franziskanerinnen war eine der drei Kirchen, auf die am 23. Dezember 2012 ein Brandanschlag verübt wurde. Während die beiden Feuer in der Stadtpfarrkirche St. Stephan und der Herz-Jesu-Kirche von selbst erloschen, wurde die Klosterkirche stark beschädigt.

Die Einstellung des Ermittlungsverfahrens erfolgte laut Anklagebehörde mangels Tatnachweis. Nach rund zehn Jahren ist der Akt damit geschlossen. Zuvor war im vergangenen Sommer nach einem neuerlichen Fahndungsaufruf noch einmal Bewegung in die Ermittlungen gekommen. Ein altes, erneut veröffentlichtes Phantombild hatte zu Hinweisen geführt, die auf einen bereits unmittelbar nach den Anschlägen ins Visier geratenen, damals 20-Jährigen schließen ließen. Mehrere Augenzeugen hatten damals den heute knapp 30-jährigen Mann an allen drei Tatorten gesehen.

Auch ein mögliches Motiv wollten die Ermittler laut „Kurier“-Bericht herausgefunden haben: Eine nahe Angehörige des jungen Mannes war wenige Tage vor den Bränden in einer der Kirchen nach ihrem Tod eingesegnet worden. Es lag damals die Vermutung nahe, dass dieses Ereignis der Auslöser für die Verzweiflungstat gewesen sein könnte. Nach der erneuten Festnahme des Mannes im Sommer wurde er jedoch unter Auflagen „aus gelinderen Mitteln“ wieder auf freien Fuß gesetzt, da die Beweislage nicht für eine Anklage ausreichte.

Der Schaden belief sich damals auf rund 700.000 Euro und wurde fast gänzlich von der Versicherung übernommen. Weitere rund 200.000 Euro nahm der Orden für Veränderungen am Gebäude bzw. weitere bauliche Maßnahmen in die Hand. Heute erinnere nur noch ein verkohltes Kreuzwegbild, das im Vorraum der Kirche ausgestellt ist, an den Brand. Außerdem sei zur Sicherung der Kirche eine Glaswand eingezogen worden und eine Brandmeldeanlage sowie Brandschutzfenster zum Hauptgebäude seien eingebaut worden.

Der Artikel wurde von Kathpress zur Verfügung gestellt.