Wie unsere "Profis" Weihnachten feiern

Der Heilige Abend ist für die allermeisten Familien und für das ganze Land ein ganz besonderer Tag. Als einzigartiges Fest beschreibt es Pater Bernhard Maier, Direktor der Salesianer-Ordensgemeinschaft in der Pfarre Amstetten Herz Jesu.

Zu Weihnachten feiern Christen die Menschwerdung Jesu – und ohne Weihnachten kein Ostern, dem höchsten Fest der Christenheit. Er gibt allen einen Tipp von Ordensgründer Don Bosco: „Lassen Sie keinen Festtagsteufel aufkommen!“ Dieser „Festtagsteufel“ führe zu Streit und Stress und komme daher, dass man müde und angespannt von den Vorbereitungen ist, so eine alte Erfahrung.

Der 24. Dezember ist für die Seelsorger der Gemeinschaft – insgesamt leben zehn, meist ältere Salesianer Don Boscos in Amstetten – ein intensiver Tag, der eng mit der Pastoral verknüpft ist. An diesem Tag läutet oft das Telefon, um Frohe und Gesegnete Weihnachten zu wünschen, und es trudeln die letzten Weihnachtspostkarten ein. Alle Salesianer-Häuser Österreichs – Männer und Frauen – schicken sich gegenseitig Grüße.

Bereits nach der Frühmesse (7.45 Uhr) gibt es die ganztägige Möglichkeit zur Beichte, die an diesem Tag besonders gerne angenommen wird. Es folgen vielerlei Proben in der Pfarrkirche. Um 14.30 Uhr lädt die Pfarre zu einer weihnachtlichen Wortgottesfeier für Familien mit Kleinkindern mit Krippenspiel, um 16 Uhr wird die Kindermette gefeiert und um 22 Uhr die Christmette. Die Ordensmänner teilen sich auf, wer wann wo die Liturgie feiert. Auch in anderen Pfarren sind die Salesianer in der Weihnachtszeit im Einsatz. Der Brauch des Ausräucherns wird bei den Salesianern übrigens nicht durchgeführt.

Sehr besinnlich ist auch die Zeit, in der die Gemeinschaft unter sich ist. Um 18.30 Uhr feiern die Patres Vesper, lesen das Weihnachtsevangelium und das Weihnachtsmartyrologium und Pater Bernhard spricht Dankesworte an die Mitbrüder. Danach gibt es ein Essen. Wie im Rest des Jahres auch, ist dieses gut, aber bescheiden. Direktor Maier hat aber noch keine Ahnung, was aufgetischt wird. Was natürlich nicht fehlen darf: die Entzündung der Kerzen des Christbaums sowie das Singen von „Stille Nacht, Heilige Nacht“. „Das Lied ist ein österreichisches Unikat und das schönste Weihnachtslied weltweit geworden!“, so Pater Bernhard.

Geschenke sind eher unüblich, aber von der Bevölkerung kommen doch immer wieder Gaben, über die man sich freue. Auch wenn, wie erwähnt, die Salesianer Don Boscos als äußerst bescheiden gelten. Zwei Weihnachtswünsche sprechen die Salesianer aus: „Versuchen Sie bitte, sich daran zu erinnern, dass wir am Heiligen Abend die Geburt Jesu feiern, das ist und bleibt der Ursprung des Festes.“ Und Pater Bernhard verweist auf ein weiteres Anliegen: „Die Salesianer Don Boscos helfen den Menschen in Syrien – die dramatische Lage dort in der winterlichen Kälte ist fast in Vergessenheit geraten - vor Ort mit Lebensmitteln, Medikamenten und Heizmaterialien und fördern Kinder mit Bildungsangeboten.

Vielleicht haben Sie die Möglichkeit zu helfen.“

Spendenmöglichkeit: Don Bosco Mission Austria (hat das Spendengütesiegel); Kennwort Syrien; IBAN: AT33 6000 0000 9001 3423.

Pfarrer P. Hans Schwazrl, Direktor P. Bernhard Maier und Michal Klucka

Wolfgang Zarl