12. April - Eisenreichdornacher reisten zurück zu ihren Wurzeln - nach Stift Metten

Die St. Agatha-Kirche in Eisenreichdornach erlebt derzeit eine Wiederauferstehung. Sicher ist es nicht, möglich aber durchaus: die Filialkirche der Pfarre Amstetten Herz Jesu könnte die älteste in ganz Niederösterreich sein. Nachweislich stammt sie aus dem 9. Jahrhundert, ihre Wurzeln liegen im bayerischen Stift Metten. Um diesen Wurzeln nachzugehen, besuchten Interessierte aus den Amstettner Ortsteilen Eisenreichdornach und Preinsbach das Benediktinerstift. Geistlich begleitet wurden sie dabei von Pfarrer P. Hans Schwarzl und dem St. Valentiner Dechant Johann Zarl, einem gebürtigen Preinsbacher.

Jeder neugewählte Abt kam früher nach Eisenreichdornach, um sich von den Bauern huldigen zu lassen. Über Jahrhunderte betreuten Benediktiner-Mönche aus Metten das St. Agatha-Kirchlein hier vor Ort. Der jetzige Abt Wolfgang Hagl lässt sich nicht mehr huldigen, aber auch er betont die engen Verbindungen zu St. Agatha. Diese sind schon allein an den beiden Metten-Wappen im Eisenreichdornacher Gotteshaus offensichtlich. Viele Informationen sind durch einen Großbrand des Stiftsareals im Jahr 1236 verloren gegangen. Das Stift erlebte während der Jahrhunderte ein Auf und Ab: Negativ wirkten sich etwa der Dreißigjährige Krieg, die Aufhebung des Stifts 1803 (1830 Wiederansiedlung von Benediktinern) oder NS-Zeit aus.

Mythen rund um St. Agatha

Auf der Gründung der Agatha-Kirche liegt eine geheimnisvolle Aura und verschiedenste historische Begebenheiten werden dabei verknüpft. Die heilige Agathe sei entführt worden, sollte ermordet werden, wurde aber von einem edlen Ritter befreit. Zum Dank wurde das Kirchlein in Eisenreichdornach errichtet. Die Einheimischen munkeln, ob es nicht kilometerlange unterirdische Gänge gibt, die etwa zum Schloss Seisenegg führen. Auch von Schätzen hört man immer wieder. Das scheint wohl ebenso Legende zu sein.

 

Was schon sicherer ist: Vor etwa 1000 Jahren schufen die Mönche von Metten einen kirchlichen Mittelpunkt: Auf einem Tuffsteinhügel, umgeben von schützenden Sümpfen, freistehend, wie es sich für eine Kirche mit Friedhof geziemte, entstand die Kirche St. Agatha. Die Heilige genoss zu dieser Zeit hohe Verehrung. Meistens waren die Gotteshäuser damals bloße Holzbauten. St. Agatha aber wurde in Stein aufgeführt, mit großen Felsbrocken in der Grundfeste und Geröllsteinen der Ybbs im aufgehenden Mauerwerk. Kloster Metten hatte also mit seiner Kirche Großes vor. Doch niemals erhielt sie Pfarrrechte. Sie besitzt keinen Taufstein, es finden sich Begräbnisstätten. Die Pfarre war zunächst in Winklarn. Bald erstand Metten in unserm Raum ein übermächtiger Gegner: der Bischof von Passau, geistlicher Herr an der mittleren Donau.

Über die Jahrhunderte hin war St. Agatha von politischen Wirren betroffen und die Herren von Seisenegg prozessierten mit Metten lange darum. Gegen Ende des 15.Jhs. war der Amstettner Raum schweren Feindeinwirkungen ausgesetzt: den Angriffen des Ritters Fronauer, der den Kaiser Friedrich III. ankämpfte, und der Eroberung des Ungarnkönigs Mathias Corvinus. Damals brannte auch die Agathakirche nieder. Abt Oswald I. nahm die Zerstörung zum Anlaß, anstelle des alten Kirchleins ein großes Gotteshaus in gotischem Stil zu errichten. 1 51 3 konnte ein herrlicher Altarraum eingeweiht werden, ein Glasfenster, das der Abt zum Andenken stiftete, berichtet es uns. Dann stockte der Bau, denn das Geld war ausgegangen.Als das Kloster an seinen Schulden erstickte, erklärte Kaiser Josef II. 1788 den Mettener Besitz in Eisenreichdornach verfallen. Der Herr von Risenfels erwarb ihn und gliederte ihn seiner großen Herrschaft Seisenegg ein.

Kürzlich wurde die Agatha-Kirche von den Freiwilligen der Pfarre wieder renoviert, was groß gefeiert wurde. Auch zahlreiche Taufen, Jubiläumsmessen und Hochzeiten sind bereits gemeldet, außerdem gibt es ab Herbst regelmäßige Gottesdienste in der altehrwürdigen Kirche. Dazu wird das Gotteshaus für Veranstaltungen wie die „Lange Nacht der Kirchen“ oder den Eisenreichdornacher Advent genutzt.

Infos: Vielen Dank für die Infos bei diesem Blog ...

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