Unsere Lydia Steininger ist seit sechs Monaten Volontärin in der Republik Kongo

„Jetzt ist’s bald 6 Monate her, dass sich die 'junge naiv-motivierte Mundele' (Das ist Munukutuba für „die Weiße“) in den Flieger nach Pointe-Noire in der Republik Kongo gesetzt hat, um neue Erfahrungen zu sammeln“, erzählt Lydia Steininger ein wenig selbstironisch. Die 19-Jährige aus der Pfarre Amstetten Herz Jesu machte im Vorjahr die Matura.
 
Mittlerweile seien viele Gegebenheiten, woran sie sich und ihre Mitvolontärin Magdalena erst gewöhnen mussten, ganz alltäglich geworden: das Straßenbild, der Staub, das Essen, die Hitze, der ständige Lärm, das Schlafen unter einem Moskitonetz und die tägliche Routine.
Das Unterrichten (Englisch und Deutsch) gehört zu ihren Hauptaufgaben. Der Orden der Salesianer Don Boscos betreiben in Pointe-Noire zwei Schulen: die „École Dominique Savio“, ein Schulkomplex bestehend aus Volksschule, Mittelschule und - seit heuer - Gymnasium. Sowie das „Centre de formation professionelle“, eine Berufsschule für Mechanik, Automechanik, Schweißen, Tischlerei und Elektronik.
 
„Also gehe ich wieder täglich in die Schule, nur nicht mehr als Schülerin sondern als Lehrerin“, scherzt Lydia Steininger, die kürzlich vor ihrem Auslandsvolontariat die Matura absolvierte. Madame Lydia eben. „Ehrlich gesagt, als Schüler unterschätzt man die Arbeit gewaltig, die hinter einer Schulstunde steckt. Wenn ich mal keine Hausaufgabe gemacht habe, war das als Schüler ziemlich egal, aber spontan eine Doppelstunde Englisch halten - ohne Vorbereitung – das funktioniert nicht!“, so die Amstettnerin. Die größte Herausforderung sei nämlich, dass die Schüler keine Englisch- oder Deutschbücher besitzen. Sie hätten nur ein Heft, in dem sie das Gelernte von der Tafel abschreiben. Und in einer Klasse mit 35 Schülern sei das nicht so leicht.
 
Zwei weitere Aufgabenbereiche der Pfarre sind das Straßenkinderheim „Père Anton“, welches Burschen zwischen 7 und 16 Jahren, die sonst auf der Straße leben würden, Unterkunft, Ausbildung und einen raschen Einstieg in die Selbstständigkeit bietet, und die Gefängnisseelsorge. „Wir machen jeden Mittwochnachmittag im Straßenkinderheim Sport mit den Burschen, oder helfen ihnen bei den Hausaufgaben“, erzählt sie.
 
„Ohne die Organisation „Volontariat bewegt“, die von Jugend eine Welt und den Salesianern Don Boscos unterstützt wird, hätte ich dieses Volontariatsjahr nicht machen können“, so die 19-Jährige begeistert.
 
Wer noch mehr wissen möchte, Lydia Steininger hat auch einen Blog: http://lydia-kongo.jimdo.com/
 

  • 0_DSC1065
  • 0_DSC1143
  • PB080055
  • PC130117
  • Steininger
  • _DSC0826
  • _DSC0830
  • _DSC0949