Salesianer-Projekt in Medellin: Katharina Eblinger berichtete über ihr Volontariat

Am Weltmissionssonntag, 25. Oktober, lud die Salesianerpfarre Amstetten Herz Jesu die Stephansharterin Katharina Eblinger in die heilige Messe ein. Sie berichtete von ihrem zehnmonatigen Volontariat, das sie nach ihrer Matura in Medellin, Kolumbien, absolvierte. Gemeinsam mit drei weiteren Österreichern arbeitete die junge Mostviertlerin bei einem Projekt der Salesianer Don Boscos mit: Das Projekt stand unter dem Namen „Das Recht zu träumen“. Medellin sei eine Stadt der Gegensätze: auf der einen Seite aufstrebend mit wohlhabenden Vierteln, andererseits gibt es komplett heruntergekommene und von Gewalt geprägte Gegenden. Auch sie war in so einem armen Viertel tätig. Ermöglicht wurde die Teilnahme am freiwilligen Sozialeinsatz durch „Volontariat bewegt, einer Initiative des Salesianerordens und Jugend Eine Welt.

Eblingers Aufgabe war es, mit einem geschulten Team aus Sozialarbeitern, Psychologen und Pädagogen mit Kindern zwischen 6 und 16 Jahren aus armen Stadtvierteln in Gruppenräumen Aktivitäten zu gestalten. Zu den Themen Musik, Kunst, Kommunikation und Sport wurde jede Woche ein Programm mit Spielen, Selbstreflexionen oder Geschichten zusammengestellt. Ihr habe das gut gefallen, da die Mädchen und Burschen eine sinnvolle Freizeitgestaltung angeboten bekamen sowie einen Platz, wo sie sich geborgen fühlten. Die Kinder und Jugendlichen erzählten Katharina, was sie bewegt und was zuhause oder in der Schule los ist. Mit den Kleineren spielte sie oft Verstecken oder Fangen, auch das Thema Natur lag den Projektmitarbeitern am Herzen: Sie bearbeiteten gemeinsam einen Steilhang und machten daraus eine blühende Gartenfläche, wo Zwiebeln und Koriander gepflanzt wurde.

Salesianer schenken Perspektiven für die Zukunft

Katharina Eblinger freute sich, dass die Worte des großen Jugendseelsorgers Don Bosco dort in die Tat umgesetzt würden. Sie unterhalten für über 200 junge Stadtbewohner Lehrwerkstätten, Internat, Kindergarten, Schulen und Jugendgruppen. In den vielen Projekten der Salesianer-Organisation „Ciudad Don Bosco“ werde auf die Bedürfnisse jedes Kindes und Jugendlichen eingegangen. Die Sorgen der Kinder reichen von Problemen in der Familie über Gewalt bis hin zu Jugendlichen, die als Kindersoldaten eingesetzt wurden. Der Orden und die Mitarbeiter versuchen, den Kindern zur Seite zu stehen, ihnen ein positives Menschenbild zu lehren und so Perspektiven für die Zukunft zu schenken, berichtet die Stephansharterin.

Man habe sich gegenseitig über ihre jeweilige Kultur erzählt, spielte Halli Galli, knüpfte gemeinsam Freundschaftsbänder, ging baden und hörte Musik. Sonntags feierte Eblinger mit den jungen Leuten und den Salesianern die heilige Messe. Bereits kurz nach Beginn ihres freiwilligen Einsatzes habe sie sich eingelebt und auch schnell Spanisch gelernt, anfangs habe sie freilich eher „mit Händen und Füßen“ kommuniziert.

Eblinger ist dankbar: Sie habe „kolumbianischen Rhythmus kennengelernt und das Lachen der Kinder im Ohr und ganz viel Sonne im Herzen“. Sie fragte sich auch: Was ist Glück? Familie, Sicherheit, Arbeit, Bildung – das sei für uns selbstverständlich und normal. Die Mostviertlerin: „Das sollten wir schätzen, andere haben das nicht!“ Ihr Volontariat sei ein lebendiges Graffiti aus vielen bunten Farben voll mit Erinnerungen, Sonnenschein, Tränen, Fröhlichkeit und Bewegungen. Sie werde es „ein Leben lang im Herzen tragen“. Sie könne folgenden Spruch von Don Bosco nur unterstreichen: „Liebenswürdigkeit, Nachsicht und Rücksicht sind die Schlüssel zum Kinderherzen.“
Nach dem Gottesdienst in Amstetten verkauften Jugendliche köstliche „Missio“-Schokopralinen, die der Mission und sozialen Zwecken zugute kommen. Freunde von Katharina gestalteten die Messe musikalisch.

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Fotos / Text: Wolfgang Zarl